Von der Idee zum neuen Haus für Familien: Besuch bei der Familienbande Kamen
Bei einem Besuch der Baustelle für das neue Mütterzentrum Kamen („MÜTZE“) der Familienbande e.V. konnte ich mich kurz vor meinem Sommerurlaub davon überzeugen, wie in der Nähe des Rathauses ein neues Zentrum für Familien in allen Lebenslagen entsteht. Das ist und wird ein Ort, an dem wirklich Besonderes geleistet wird, denn getragen wird die Einrichtung von einem ehrenamtlichen Team.
Wenn ich richtig zähle, war dieser Besuch bei der Familienbande mein dritter in drei Jahren. Ich erinnere mich noch gut, wie wir beim ersten Treffen in einer von der Stadt Kamen bereitgestellten Dachgeschoßwohnung zusammensaßen, die der Verein aus eigener Kraft zu einer Begegnungsstätte für Familien umgebaut hatte. Heute ist dort eine Hebammenpraxis angesiedelt und sämtliche weitere Etagen plus Neubau sind in Nutzung durch das Mütterzentrum. Das ist eine wahnsinnige Entwicklung, die der Verein und das gesamte Netzwerk, zu dem u.a. auch die Lebenshilfe NRW gehört, in dieser kurzen Zeit zurück gelegt hat. Um ehrlich zu sein, hatte auch ich mir nicht vorstellen können, dass ein Projekt in so einer Größenordnung in so kurzer Zeit entstehen konnte. Umso beeindruckender, dass aus der Idee jetzt ein echtes Haus geworden ist, bei dem man sich schon gut vorstellen kann, wie es sein wird, wenn dort Kinder und Familien Leben in das Müttercafe, die Seminarräume, die Beratungsstellen und die Kindertagesstätte sowie Tagespflege für Kinder bringen. Ein schöner Nebeneffekt: hier werden neue Arbeitsplätze entstehen und es ist beabsichtigt, auch Menschen mit Behinderung zumindest einen Einblick in die Arbeitswelt zu geben.
Wer so etwas auf die Beine stellt, der wird meistens angetrieben durch eine starke Idee. Das ist auch bei der Familienbande so und anders wäre es kaum zu eklären, wie Menschen in ihrer Freizeit so immens viel Zeit und Energie aufbringen können. Dabei ist die Idee gar nicht kompliziert. Hier tun sich Menschen zusammen, die aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen etwas für Familien tun wollen, für Familien, die Fragen haben, die Lösungen suchen, die Beratung brauchen, die sich begegnen wollen oder die etwas Neues kennen lernen wollen. Und Familien können viele sein: klassisch, alleinerziehend, Multikulti, Generationen übergreifend usw. Von der Idee sind mittlerweile so viele Familien angesteckt, dass das Angebot in dem Zentrum sehr groß geworden ist. Eine Idee, die mittlerweile auch vielfältige Unterstützung hat. Auch die Stadtverwaltung in Kamen unterstützt das Projekt intensiv, weil die Stadt erkannt hat, dass Engagement eine Bereicherung der Arbeit für Familien beinhaltet. Die Stadt erhält einen zusätzlichen Knotenpunkt der sozialen Arbeit und wertet ganz nebenbei ein Quartier in einer besonderen Weise neu auf.
Vor diesem Projekt und allen Menschen, die daran mitwirken, vor dem, was sie erreicht haben und noch erreichen werden, habe ich großen Respekt. Ich finde es allemal politisch unterstützenswert und bin froh, dass ich den Kontakt schon hatte, bevor das Projekt so groß geworden ist. Denn so kann ich annähernd besser nachvollziehen, welche riesige Entwicklung und Aufbauarbeit dahinter steckt. Wir vereinbaren, weiter im Gespräch zu bleiben und ich freue mich schon auf einen Besuch im MÜTZE, wenn der Alltag dort eingekehrt ist.