Zukunftsaufgabe Bildung – Seite 17 von 26 – Oliver Kaczmarek, Md

„Innovative Hochschule“: Ein weiterer Schritt für Wissenschaftsförderung in der Breite

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Oliver Kaczmarek, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher:
Dr. Daniela De Ridder
, zuständige Berichterstatterin Fachhochschulen:

Das heute von Bund und Ländern in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz beschlossene Förderprogramm „Innovative Hochschule“‘ ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es soll Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie kleine und mittlere Universitäten beim Ideen-, Wissens- und Technologietransfer unterstützen. Die SPD fordert, dass die Belange der Fachhochschulen zukünftig noch stärker berücksichtigt werden.

„Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt das von Bund und Ländern entwickelte Förderprogramm ‚Innovative Hochschule‘.  Hochschulen benötigen eine wirksame Unterstützung bei der ‚dritten Mission‘, dem Transfer von Ideen, Wissen und Technologien in Gesellschaft und Wirtschaft. Die eigene Förderlinie soll Fachhochschulen sowie kleine und mittlere Universitätsstandorte bei ihrer strategischen Entwicklung stärken.

So können sie ihre wichtige Rolle an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Berufspraxis, Gesellschaft und Wirtschaft ausbauen.  An diesem Anspruch muss sich das Programm nun in der Praxis messen lassen.

Auf Fachhochschulen soll der zugesicherte Anteil von 50 Prozent der Fördermittel und Förderfälle entfallen. Das Programm würdigt die herausragenden Leistungen der Fachhochschulen. Für die SPD ist wichtig, dass dieser Weg der Stärkung strukturell fortgesetzt wird. Dafür ist das Programm ein guter Schritt. Es darf aber nicht bloß ein ‚Trostpflaster‘ für fehlende Antragsmöglichkeiten bei der Exzellenzinitiative sein. Vielmehr müssen auch die spezifischen Bedarfe der Fachhochschulen bei der Verbesserung der Grundfinanzierung aller Hochschulen berücksichtigt werden.“

Grüne blasen in Sachen Exzellenzinitiative einen Popanz auf und spielen ein doppeltes Spiel

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Oliver Kaczmarek, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher:

Die SPD- und die CDU/CSU-Bundestagsfraktionen haben in dieser Woche entschieden, die Debatte über die Exzellenzinitiative zu verschieben, weil die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern beschlossen hat, die Beschlussfassungen über Exzellenzinitiative und Pakt für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu trennen. Letzterer soll nun am 20. Mai verabschiedet werden. Der Verschiebung haben die grünen Wissenschaftsministerinnen der Länder zugestimmt.

„Für die SPD-Bundestagsfraktion ist klar: Die großen Pakte der Wissenschaftsfinanzierung zwischen Bund und Ländern gehören zusammen. Nach der Ausfinanzierung des Hochschulpaktes, der Verlängerung des Paktes für Forschung und Innovation sowie die Ausfinanzierung des Qualitätspakts Lehre, ist die Weiterführung der Exzellenzinitiative der nächste Schritt. Mit dem Pakt für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie dem Programm Innovative Hochschule, das auf die Fachhochschulen und kleinen Universitäten abzielt, folgen jetzt zwei sinnvolle und überfällige Ergänzungen. Dieses Paket sollte im Gesamtzusammenhang im Plenum des Deutschen Bundestags diskutiert werden und das wird es auch – eben nur zwei Wochen später.

In der Sache können die Grünen nicht viel kritisieren. Doch das grüne Doppelspiel fliegt langsam auf. In den Ländern winken die grünen Wissenschaftsministerinnen alles mit durch und im Bund startet die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen gleichzeitig eine große Empörungswelle. Entweder wird hier nicht miteinander gesprochen oder den Grünen im Bundestag geht es nur um lauten Krawall.“

Erfolgsprogramm Exzellenzinitiative wird fortgeführt

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Oliver Kaczmarek, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher:

Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt die Einigung von Bund und Ländern über die Fortsetzung der Exzellenzinitiative über 2017 hinaus. Die Lösung wird der in Deutschland breit aufgestellten Spitzenforschung gerecht und konzentriert sich nicht auf wenige Standorte.

„Der SPD ist wichtig, die Exzellenzcluster als Grundlage der Exzellenzförderung in Deutschland weiterzuentwickeln und fortzusetzen. Sie erhalten deshalb auch zu Recht die meisten Mittel der Exzellenzinitiative.

Bei den Spitzenstandorten ist die SPD von Beginn an für eine Lösung eingetreten, die der Vielfalt der Wissenschaftslandschaft in Deutschland entspricht. Dabei soll das Geld nicht mit der Gießkanne verteilt werden. Aber die Anzahl der Spitzenstandorte wird jetzt realistisch begrenzt, statt sie beliebig auf drei bis fünf Standorte zu verkürzen, wie von der CDU/CSU gefordert. Es ist ein Qualitätsmerkmal deutscher Spitzenforschung, dass sie an mehr Universitäten im Land als einer Handvoll stattfindet. Das greift die Vereinbarung von Bund und Ländern nun richtigerweise auf und legt die Zahl der Spitzenstandorte auf acht bis elf fest.

Nach der Ausfinanzierung des Hochschulpaktes, der Weiterführung des Qualitätspaktes Lehre, der Weiterfinanzierung der Aufwüchse im Pakt für Innovation und Forschung durch den Bund vervollständigt die Fortführung der Exzellenzinitiative die aktuelle Finanzarchitektur der Hochschulpolitik des Bundes. Mit dem von den geschäftsführenden Fraktionsvorständen von SPD und Union vereinbarten Pakt für den wissenschaftlichen Nachwuchs wird eine weitere dringend notwendige Komponente hoffentlich bald hinzukommen.“

Schlaumäuse-Tour macht Halt in Schwerte

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Die bundesweite Tour der Initiative „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ von Microsoft Deutschland und Kooperationspartner Stiftung Lesen macht Station in Schwerte. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek statten die Partner die AWO Kita „Familienzentrum Regenbogen“ mit der neuesten Version der Schlaumäuse-Lernsoftware und einem Tablet aus.

Lesen schafft Begeisterung – Lesemedien eröffnen Kindern neue Welten, machen Spaß und fördern das Sprechvermögen. Die frühkindliche Sprachentwicklung ist der Schlüssel für alle Bildungsprozesse und für die Persönlichkeitsentwicklung. Der souveräne Umgang mit der deutschen Sprache in Wort und Schrift stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit und die Vorstellungsgabe. „Sprache ist das wichtigste Mittel zur Verständigung. Daher ist der frühkindliche Spracherwerb auch von so zentraler Bedeutung für den späteren Schulerfolg. Mit dem Schlaumäuse-Lernprogramm bekommen Kinder spielerisch das nötige Rüstzeug für ihre Zukunft an die Hand und können endeckend lernen“, so Oliver Kaczmarek, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Unna I.

Neugier und Lesefreude durch interaktive Lernprogramme

Der frühkindliche Spracherwerb ist von zentraler Bedeutung für den späteren Schulerfolg. Das Schlaumäuse-Programm führt die Kinder hierzu fantasievoll an das Thema heran und trägt zur Verbesserung des Wortschatzes bei. Durch die Abenteuer der Protagonisten „Lette“ und „Lingo“ wird spielerisch dazu animiert, innovative Leseförderansätze mit digitalen Medien aktiv auszuprobieren und umzusetzen. Mit der sogenannten „Leselampe“ bekommt die Software ein neues Feature: Ein interaktives Lesebuch mit Geschichten zum dialogischen Vorlesen, mit denen sich die Schlaumäuse in vielfältige Situationen des Kita-Alltages integrieren lassen und so die Verbindung von Lernsoftware und sprachlicher Gestaltung ermöglichen. In Kooperation mit der Stiftung Lesen sind weitere Schlaumäuse-Abenteuer entstanden. Bei den Terminen vor Ort erhalten die Erzieherinnen und Erzieher in den Einrichtungen Tipps zur frühkindlichen Sprachförderung, eine professionelle Einführung durch Medienpädagogen in die Schlaumäuse-Software und in den Einsatz der Tablets.

Schlaumäuse – eine Erfolgsgeschichte seit dreizehn Jahren

Die im Jahr 2003 von der Microsoft Deutschland GmbH gegründete Bildungsinitiative „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ unterstützt inzwischen mehr als 12.000 Kindertagesstätten in ganz Deutschland bei der frühkindlichen Sprachausbildung von 5- bis 7-jährigen Kindern. Die Erzieher erhalten eine professionelle Einführung in das Programm sowie Tipps zur frühkindlichen Sprachförderung durch Pädagogen und Medienexperten. Mit der Stiftung Lesen hat die Bildungsinitiative einen starken Partner. Lesefreude wecken und Lesekompetenz stärken, das ist seit 1988 das erklärte Ziel der Stiftung Lesen. Seit mehr als 25 Jahren steht die Stiftung für erfolgreiche Leseförderung in ganz Deutschland und entwickelt zahlreiche Programme und Projekte, um für jedes Mitglied der Gesellschaft geeignete Zugänge zum Lesen zu schaffen. Die Stiftung Lesen steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Hintergrundmaterial und Bilder zur Bildungsinitiative „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ finden Sie in unserer Schlaumäuse-Pressemappe sowie unter www.schlaumaeuse.de.

Berufliche Weiterbildung stärken

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Am Donnerstag wurde im Plenum ein Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung beraten. Wir wollen damit das Aufstiegs- und Fachkräftepotenziale durch eine Fortentwicklung der Arbeitsförderung besser erschließen und insbesondere gering Qualifizierte verstärkt zu beruflicher Weiterbildung ermutigen.

Trotz der guten Arbeitsmarktentwicklung haben gering Qualifizierte, Langzeitarbeitslose sowie ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weiterhin Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Hier gilt es die Voraussetzungen und Anreize für berufliche Weiterbildung zu verbessern und insbesondere die Weiterbildungsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen fortzuentwickeln.

Der vorliegende Gesetzentwurf ist daher ein richtiger Schritt. Zusätzliche Motivation verspricht eine Erfolgsprämie für diejenigen, die eine vorgeschriebene Zwischen- oder Abschlussprüfung erfolgreich absolvieren.

Den Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung und des Versicherungsschutzes in der Arbeitslosenversicherung finden Sie hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/080/1808042.pdf

Oliver Kaczmarek auf den Spuren des Talentscoutings

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Topnoten, talentiert und dennoch kaum Chancen auf eine akademische Karriere: Jugendliche aus weniger privilegierten Verhältnissen haben oft wenig Vertrauen in die eigenen Stärken und scheuen trotz guter Noten den Weg ins Studium. Weil die familiäre Unterstützung fehlt, weil sie arbeiten gehen oder weil sie nicht über Studienmöglichkeiten informiert sind. Die Rolle des Beraters und Mentors muss daher jemand anderes übernehmen: ein Talentscout. In der vergangenen Woche absolvierte Oliver Kaczmarek einen Praxistag mit Talentscout Suat Yilmaz. Die beiden besuchten eine Essener Gesamtschule und führten Gespräche mit begabten Jugendlichen. Zu dem Besuch erschien folgende Pressemitteilung:

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek hält, was er verspricht: Nach seinem Besuch am 29. Oktober 2015 im NRW-Zentrum für Talentförderung äußerte er den Wunsch, bei einem Talentscout an einer Schule zu hospitieren. Am vergangenen Donnerstag (03. März 2016) nun schaute der SPD-Politiker dem stellvertretenden Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung Suat Yılmaz über die Schulter, um sich einen besseren Einblick in die Arbeit der Talentförderer zu verschaffen und sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler zu stellen.

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Oliver Kaczmarek und der stellvertretender Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung, Suat Yılmaz (li.), im Gespräch mit einem Talent. (Fotos: Marit Langschwager (WHS))

„Ich bin gespannt auf die Geschichten und Perspektiven der Schüler“, erklärte der Politiker erwartungsvoll. Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Essen Nord haben bereits in ihren jungen Jahren sehr konkrete Ziele: Die 18-jährige Aleyna setzt alles daran, ihren Traum von der Jura-Karriere in die Tat umzusetzen. „Der Traum ist der Anfang“, betonte Suat Yılmaz. Er möchte das Potenzial junger Menschen zur Entfaltung bringen – ganz gleich, wie es um die Ausgangssituation bestellt ist. Über das ganze Ruhrgebiet verteilt, suchen er und inzwischen über 30 weitere Talentscouts nach unentdeckten Talenten.

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Kaczmarek stammt wie viele Talente im Ruhrgebiet aus einer Arbeiterfamilie und nimmt seine politischen Verpflichtungen überaus ernst: „Die frühzeitige Betreuung auf dem Weg ins Studium oder in den Beruf ist entscheidend – ich wäre froh gewesen, wenn mir damals jemand unter die Arme gegriffen hätte.“

Der 45-jährige stellvertretende bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion nahm nach dem ereignisreichen Tag viele Eindrücke aus dem Talentscouting mit. „Die Schul- und Sozialarbeit steht an der Spitze des Berges und das Land trägt die Aufgabe, die Talente junger Menschen auszuschöpfen und zu gestalten. Es war ein beeindruckender Vormittag mit den Talentscouts in Essen-Vogelheim. Sie identifizieren, ermutigen, beraten, begleiten und coachen junge Talente, die sonst auf ein Studium verzichten würden. Bildungsberatung ist wichtig, und es ist gut, dass wir in NRW damit vorangehen!“

Bund und Land für beste Bildung von Anfang an

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SPD-Bundestagsfraktion und SPD-Landtagsfraktion NRW diskutieren mit über 100 Expertinnen und Experten aus der Praxis frühkindlicher Bildung und Prävention

Beim Fachforum zur frühkindlichen Bildung und Prävention am 7. März 2016 sollte vor allem die Praxis zu Wort kommen. Die Projektgruppe #NeueChancen der SPD-Bundestagsfraktion und das Forum Gerecht der SPD-Landtagsfraktion NRW hatten Vertreterinnen und Vertreter von Kindertagesstätten und Kindertagespflege, Familienzentren, Elternbeiräten, Trägern, Gewerkschaften, Kommunen und andere Praktikerinnen und Praktiker eingeladen, um einen Blick in die Zukunft zu wagen: „Wie stellen wir uns frühkindliche Bildung und Prävention im Jahr 2030 vor und was muss auf dem Weg dahin passieren?“, fragte der SPD-Fraktionsvorsitzende in NRW Norbert Römer die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung. In der Diskussion wurden dabei viele Fragen aus dem Dialogpapier „Neue Einstiegschancen“ (verlinken) der Projektgruppe #NeueChancen aufgegriffen.

NRW-Familienministerin Christina Kampmann leitete mit einem Impuls die Diskussion ein. Bildung, Bildung, Bildung, das ist für sie das wichtigste Rezept gegen Kinderarmut und für mehr Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit. Mit einem neuen Gesetz möchte sie das System der frühkindlichen Bildung in NRW zukunftsfest machen.

In den Beiträgen aus der Praxis wurde vor allem eins deutlich: Frühkindliche Förderung beginnt nicht erst in der Kita, sondern bereits davor und sie muss weit darüber hinaus reichen und vor allem die Familien noch stärker in den Blick nehmen. Damit dies gelingen kann, braucht es neben einer guten Vernetzung vor allem auch mehr Personal und mehr Zeit für die Fachkräfte, um diese Aufgaben bewältigen zu können.

Stefan Schwartze, stellvertretender Sprecher der AG Familie, Senioren, Frauen und Jugend der SPD Bundestagsfraktion und Mitglied der Projektgruppe #NeueChancen machte deutlich, dass die Herausforderungen und vor allem der qualitative Ausbau der frühkindlichen Bildung mehr Mittel im System erfordern. Dazu braucht es auch eine stärkere Beteiligung des Bundes, über deren mögliche Ausgestaltung es im Rahmen der Qualitätsdebatte weiter zu diskutieren gilt.

In einer zweiten Diskussionsrunde standen die Fachkräfte im Mittelpunkt. Die hoch qualifizierte und motivierte Arbeit von Erzieherinnen und Erziehern, Kinderpflegerinnen und –pflegern sowie Tagespflegepersonen braucht mehr Wertschätzung und Unterstützung.

Für Oliver Kaczmarek, Leiter der Projektgruppe #NeueChancen, sind Profis für Bildung mehr als Lehrerinnen und Lehrer: Erzieherinnen und Erzieher, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, Sprachkursleiterinnen und –leiter. Gute Arbeit in der Bildung ist Voraussetzung für gute Qualität vor allem in der frühkindlichen Bildung, aber auch darüber hinaus. Neben der Bezahlung geht es dabei auch um Rahmenbedingungen der Arbeit, Weiterbildungs- und Entwicklungsperspektiven in den Erziehungsberufen.

Aus dem Fachforum nimmt die Projektgruppe #NeueChancen viele konkrete Anregungen mit, die nun in die politische Konzepterarbeitung einfließen.

Berufliche Qualifikation und Abitur als gleiche Währung für Studienzugang

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Oliver Kaczmarek, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher:

Die Zahl beruflich qualifizierter Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen erreicht erstmals knapp die Marke von 50.000. Die SPD-Fraktion begrüßt, dass alle Bundesländer nach und nach die Möglichkeiten für den Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte ausbauen. Für echte Gleichwertigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung müssen die Systeme aber noch konsequenter aufeinander abgestimmt werden.

„Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, die Übergänge zwischen beruflichen und akademischen Qualifikationen zu erleichtern, damit junge Menschen mit Ausbildungsabschluss und Berufserfahrung studieren können. Der Erfolg dieser Politik wird zunehmend sichtbar: Die Zahl von Studierenden ohne Abitur hat sich von 2010 bis 2014 verdoppelt. Dies ergibt eine Studie des Centrums für Hochschulentwicklung. Für die SPD ist das ein nachhaltiger Schritt hin zu mehr Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.

Vor allem Nordrhein-Westfalen und Hamburg sind mit über fünf Prozent beruflich qualifizierter Studierender erfolgreich in der Umsetzung einer Durchlässigkeit der Bildungswege. Der Bund ist gefordert, diese Entwicklung zu unterstützen und auch von anderen Ländern einzufordern.

Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für weitere Schritte der Gleichwertigkeit ein. Dazu müssen Systeme entwickelt werden, mit denen einmal erworbene Bildungsleistungen im beruflichen oder im akademischen Bereich Gültigkeit auch im jeweils anderen Bereich erhalten. Junge Menschen entscheiden sich immer häufiger für beide Zweige, zum Beispiel im Dualen Studium. Die starren Grenzen zwischen den Systemen müssen daher durchlässiger gemacht werden.“

Meister-BAföG wird attraktiver

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Am Freitag hat der Bundestag die größte Ausweitung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) seit 2002 beschlossen. Seit 1996 unterstützt der Bund Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung. Das Gesetz wird jetzt umfassend modernisiert und der Leistungsumfang sowie der Förderkreis erweitert.

Im parlamentarischen Verfahren konnten wir eine Anhebung der Zuschüsse zum Unterhalts- und Maßnahmenbeitrag auf 50 bzw. 40 Prozent durchsetzen. Berufliche Aufstiegsfortbildung wird damit noch attraktiver, insbesondere für Weiterbildungswillige, die bisher wegen der hohen Folgekosten davor zurück schreckten. Mit der Erhöhung des Erlasses bei erfolgreichem Maßnahmenabschluss auf 40 Prozent wollen wir zudem zu mehr Durchhaltewillen in schwierigen Situationen motivieren.

Zukünftig können auch Bachelor-Absolventen einen Zugang zur Förderung bekommen, wenn sie zusätzlich einen Meisterkurs o.ä. machen wollen. Damit tragen wir zur Durchlässigkeit zwischen den Bildungssystemen bei. Das Gesetz erhöht und vereinheitlicht darüber hinaus den Kinderbetreuungs-zuschlag und führt die elektronische Antragsstellung ein. Bei langen Bearbeitungszeiten sollen Antragsstellerinnen und Antragssteller von einer Vorschussregelung profitieren.

Das dritte Gesetz zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes können Sie hier nachlesen: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/070/1807055.pdf

Exzellenzförderung nicht auf zu wenige Forschungsstandorte reduzieren

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Oliver Kaczmarek, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher:

Die von der ehemaligen SPD-Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn 2004 initiierte Exzellenzinitiative ist zu einer Erfolgsgeschichte der Wissenschaftspolitik geworden. Diese Geschichte soll weiter geschrieben werden. Der Bund ist bereit, dafür in den nächsten 10 Jahren vier Milliarden Euro bereitzustellen. Diese sollen nicht auf wenige Standorte fokussiert werden und dazu beitragen, dass wir mehr Exzellenz heben können.

„Das heutige Fachgespräch im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat breite Einigkeit darüber gezeigt, dass die Exzellenzinitiative ihre wesentlichen Ziele erreicht hat: Förderung universitärer Spitzenforschung und Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit des deutschen Wissenschafts- und Forschungssystems.

Es scheint Konsens zu den wesentlichen Eckpunkten der Fortsetzung der Exzellenzinitiative zu geben, darunter die Etablierung von Förderlinien zur thematischen Spitzenforschung in Exzellenzcluster sowie zur institutionellen Weiterentwicklung. Neben flexibleren Förderdauern und –höhen sollten beide Förderlinien Leistungsdimensionen wie gute Lehre und Wissenstransfer berücksichtigen.

Heute wurde die Position der SPD-Bundestagsfraktion bestätigt, dass wir die Förderung nicht auf zu wenige Universitäten reduzieren sollten. Potenziale an vielen Standorten sollten nicht durch ideologische Verengung auf drei oder fünf Standorte verschenkt werden. Dieses von der CDU/CSU vorgeschlagene verengte Konzept fand keine Unterstützung der Sachverständigen.

Skeptisch wurde der Vorschlag der Expertenkommission beurteilt, ein Prämiensystem für besondere Leistung als zweite Förderlinie zu etablieren. Das wissenschaftsgeleitete Auswahlverfahren sollten neben erbrachten Leistungen auch aktuelle Leistungen in ein antragsbasiertes Verfahren einbeziehen. Für die SPD steht die Leistung einer Hochschule im Mittelpunkt der Exzellenzförderung. Es reicht aber nicht, etablierte Strukturen mit noch mehr Geld zu fördern, wenn man Dynamik im Wissenschaftssystem erzeugen möchte.“