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Lockerer Polit-Talk mit Zehntklässlern der Gesamtschule

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IMG_4280Es war ein „Heimspiel“ für den Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek. Nicht allein, dass er einen Termin in der Schule hatte, an der er selbst das Abitur gemacht hat; an der Gesamtschule in Kamen, die zu seiner Schulzeit Carlo-Schmid-Gesamtschule hieß. Das Zusammentreffen mit den Schülerinnen und Schülern des Politikkurses fand dazu in dem Klassenraum statt, in dem er selbst als Fünftklässler die Schulbank drückte.

Über diese Gemeinsamkeit geriet der „Polit-Talk“ mit der Klasse 10 e – initiiert von einem Mitschüler – schnell zu einer lockeren und zwanglosen Diskussion. Ob Themen wie Transparenz in der Politik, BAföG, Lobbyismus, demografischer Wandel, aktuelle internationale Krisen und Konflikte, Gleichberechtigung oder Brasilien als Austragungsort der Fußball-WM – die wissbegierigen und interessierten junge Leute löcherten den Bundestagsabgeordneten mit vielen Fragen.

IMG_4277Soll sich die Nato aus dem Irak-Konflikt raushalten, wollte ein Schüler konkret wissen. Militärinterventionen seien immer die falsche Antwort, erklärte Oliver Kaczmarek. Gleichwohl stehe er auf dem Standpunkt, dass die internationale Gemeinschaft reagieren müsse, wenn Menschen in Gefahr seien. Notfalls auch militärisch. Kaczmarek machte aber auch deutlich, wie schwer es falle, diese Überzeugung beharrlich durchzuhalten: „Im Bundestag die Hand für einen Bundeswehreinsatz zu heben, ist das eine. Aber die Menschen dann vor Ort, zum Beispiel nach Afghanistan, zu verabschieden, im Beisein ihrer Familien, das ist eine riesengroße Verantwortung.“

Am Ende gab Oliver Kaczmarek den jungen Leuten einen Ratschlag mit auf den Weg: „Interessiert Euch, kämpft gemeinsam gegen Ungerechtigkeiten. Teilt uns mit, wenn Euch was nervt. Meckert auch mich an.“ Die Schülerinnen und Schüler versprachen es…

Schüler fragen, Politiker antworten

Die Bundestagswahlen stehen vor der Tür und das Thema Politik im Fach Sozialwissenschaften auf dem Stundenplan der Zehntklässler im Ruhrtal-Gymnasium in Schwerte. Was liegt da näher, als Politiker einzuladen ins Klassenzimmer – auf dass die Schülerinnen und Schüler sie löchern können mit Fragen. Unter dem Motto „Persönliche Begegnung mit Politikern“, initiiert von Lehrer Reinhard Bee,  stand am Dienstag Oliver Kaczmarek Rede und Antwort.  Nach einigen persönlichen Fragen wie „Wie kamen Sie zur Politik?“, „Wie finden Sie Ihre Arbeit“ oder „Finden Sie genug Zeit  für Ihre Familie“ standen alsbald Fragen zur Bildungspolitik im Mittelpunkt des Gesprächs. „Was halten Sie von G8“, wollten die Schülerinnen und Schüler wissen und berichteten von langen Schultagen, Leistungsdruck und wenig Zeit für außerschulische Aktivitäten. Und sie machten deutlich: Hätten sie die Wahl, sie würden sich den G9ern wieder anschließen.  Die Umsetzung der verkürzten Schulzeit an den Gymnasien sei nicht optimal gewesen, bestätigte SPD-Politiker Kaczmarek. Er hätte sich gewünscht , dass Kindern vor allem nach dem Wechsel von der Grundschule an die weiterführende Schule, also in den Klassen 5 und 6, mehr Zeit und Luft bliebe für Freunde, Hobbys und zur Orientierung.

Und ein weiteres Thema war den jungen Leuten so wichtig, dass sie es auf eine „Wunschliste“ setzten, die sie dem Bundestagsabgeordneten mitgaben:  Inklusion. Aufgrund eigener Erfahrungen mit einer Inklusionsklasse am Ruhrtal-Gymnasium sind die Schülerinnen und Schüler der Meinung, dass die Idee der Inklusion zwar gut sei, an der praktischen Umsetzung aber noch gearbeitet werden müsse. Sie, die Schülerinnen und Schüler, müssten sich hier als Pioniere verstehen, machte Oliver Kaczmarek deutlich. Schule müsse für jeden zugänglich und so gestaltet sein, dass niemand gebremst werde und sich jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten entwickeln könne. Was die Betreuung in Inklusionsklassen angeht, stellte er fest: „Wir bräuchten durchgängig eine Betreuung durch zwei Pädagogen.

Zu guter Letzt griffen die Schülerinnen und Schüler aktuelle  Themen wie den Einsatz von Drohnen oder die soeben bekannt gewordene US-Spionage in Deutschland auf.

Was den Einsatz bewaffneter Drohnen angeht, positionierte sich der SPD-Bundestagsabgeordnete deutlich:  „ Mit bewaffneten Drohnen töten halte ich für nicht akzeptabel.“