Schlagwortarchiv für: Unternehmen

EU-Umwandlungsrichtlinie – mehr Schutz für Arbeitnehmer*innen

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Die Umwandlungsrichtlinie der EU von 2019, die unter anderem auch die Mitbestimmung von Arbeitnehmer*innen bei grenzüberschreitenden Umwandlungen, Spaltungen, Verschmelzung und Formwechsel von Unternehmen regelt, muss bis Anfang 2023 in deutsches Recht umgesetzt werden. Damit wird auch ein wichtiges Vorhaben des Koalitionsvertrags umgesetzt: Es sind erstmals Regeln zum Schutz der Mitbestimmungsrechte von Arbeitnehmer*innen in den oben genannten Fällen vorgesehen. Im entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung ist unter anderem vorgesehen, dass Arbeitnehmer*innen bei grenzüberschreitenden Umwandlungen besser geschützt werden. Beispielsweise müssen sie künftig frühzeitig und umfassend über ein Umwandlungsvorhaben informiert werden, um ihre Rechte besser wahrnehmen zu können. Auch kann gerichtlich überprüft werden, ob eine Umwandlung missbräuchlich erfolgt, etwa um Rechte von Arbeitnehmer*innen gezielt zu umgehen.

 

Wo der Chef noch selbst am Piano sitzt

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Oliver Kaczmarek besucht familienfreundlichstes Unternehmen Deutschlands ExTox in Unna

Der Bundestagsabgeordente Oliver Kaczmarek besuchte gestern die Firma ExTox Gasmess-Systeme GmbH in Unna. Das Unternehmen wurde dieses Jahr von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig zum „Familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands“ in der Kategorie „Kleine Unternehmen“ ausgezeichnet. Mit Geschäftsführer Ludger Osterkamp sprach er über Arbeitszeitmodelle und die Bedürfnisse moderner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

„Auch im Kreis Unna müssen Unternehmen neue Wege gehen um Fachkräfte anzulocken oder zu halten. Die Firma ExTox geht den richtigen Weg und hat verstanden, dass familienfreundliche Angebote ein entscheidendes Kriterium bei der Arbeitgeberwahl und der Zufriedenheit sind“, ist Oliver Kaczmarek sichtlich begeistert.

Ob Wohlfühl-Managerin, Pflegebegleiter oder Vertrauensarbeitszeit: ExTox sucht individuelle Lösungen für die Beschäftigten und ist damit Vorbild für andere Unternehmen in der Region.

„Zu einem modernen Wirtschaftsstandort Unna gehören familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Die SPD will die Rahmenbedingungen dafür setzen. Individuelle Lösungen können dann in den Betrieben selbst gesucht werden. Auch in einem Schichtbetrieb“, ist der Bundestagsabgeordnete überzeugt.

Am Ende des Besuchs spielte die ExTox-Band ein Lied mit dem Thema Demenz. Wie der Name bereits verrät, besteht die Band aus den Beschäftigten des Unternehmens. Auch der Geschäftsführer Ludger Osterkamp setzte sich an das Piano.

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Reform der Erbschaftssteuer

Mit der Einigung der Koalition auf Eckpunkte zur Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer hat die SPD nun eine Besteuerung von vererbten Firmenvermögen durchgesetzt: Eine zu unangemessene Schonung von Firmenvermögen wird verhindert. Zugleich wird sichergestellt, dass die Belange kleiner Betriebe sowie Familienunternehmen berücksichtigt und Arbeitsplätze nicht durch die Erbschaftssteuer gefährdet werden.

Mit seinem Urteil vom Dezember 2014 hatte das Bundesverfassungsgericht die bis dahin eingeräumten Steuerprivilegien im Erbfall insbesondere für große bis sehr große Unternehmen als verfassungswidrig eingestuft. Die geplante Reform setzt die Vorgaben des BVerfG um: Bei großen Vermögen ab 26 Millionen Euro müssen die Erben künftig im Rahmen einer Bedürfnisprüfung nachweisen, dass die Begleichung der Steuerschuld sie finanziell überfordert. Hierbei wird auch das private Vermögen der Erben miteinbezogen. Für Erbschaftsanteile an Unternehmen höher als 26 Mio. Euro greift ein neues Abschmelzmodell. Anders als von CSU gefordert, haben wir erreicht, dass bei steigendem Wert des vererbten Unternehmens die Höhe der Verschonung rasch auf null sinkt. Und bei Erbfällen über 90 Millionen Euro ist grundsätzlich keine Verschonung mehr möglich.

Know-how Transfer zwischen Wirtschaft und Politik

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Durch den Know-how-Transfer der Wirtschaftsjunioren Deutschlands trafen die junge Unternehmerin Jeannine Budelmann und der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek im Mai 2014 in Berlin erstmals aufeinander. Eine Woche lang begleitete Frau Budelmann den Politiker bei seiner Arbeit im Deutschen Bundestag, nahm mit ihm an Terminen teil und erhielt Einblicke in politische Entscheidungsprozesse sowie den Alltag eines Abgeordneten.

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Oliver Kaczmarek bestückt bei Budelmann Elektronik Platinen mit SMD-Bauteilen (Foto: Marcel Kröner)

Am vergangenen Montag fand nun der Rückbesuch bei der Budelmann Elektronik GmbH in Münster statt. Jeannine Budelmann hat das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Mann aufgebaut. Ihre Spezialisierung liegt auf der Entwicklung von elektronischen Schaltungen und eingebetteten Systemen für unterschiedlichste Anwendungen. In Münster durfte Oliver Kaczmarek einen Blick in die Struktur und Abläufe des Unternehmens werfen und auch selbst mit anpacken. Aus erster Hand erfuhr der Bundestagsabgeordnete mehr über die Perspektiven, Ideen und Probleme junger Unternehmensgründer.

Der Know-how Transfer ermöglichte interessante Einblicke, von denen beide Seiten – Politik und Wirtschaft – profitieren. Jeannine Budelmann und Oliver Kaczmarek möchten diesen spannenden Austausch miteinander gerne fortsetzen.

Mehr zum Know-how-Transfer der Wirtschaftsjunioren finden Sie hier: https://www.wjd.de/KHT.WJD

Guter Draht zu Unternehmen

„Wir machen aus dickem Draht dünnen“, erklärt Hans-Joachim Kläs, Geschäftsführer des Fröndenberger Drahtwerks, und schmunzelt in die Runde. Die besteht aus dem heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek, Bürgermeister Friedrich Wilhelm Rebbe und SPD-Ratsfraktionsvorsitzendem Herbert Ziegenbein. Das Trio konnte sich Anfang der Woche bei einer Werksbesichtigung davon überzeugen, dass das, was sich aus dem Munde des Fachmanns nach ziemlich kurzem Prozess anhört, in Wirklichkeit ein hochkomplexer Vorgang ist. „Das Drahtwerk behauptet sich in einem hart umkämpften Feld und sichert so Arbeitsplätze für Fröndenberg. Ich habe nicht nur ein interessantes Unternehmen kennen gelernt, sondern auch zahlreiche Anregungen für meine Arbeit im Bundestag mitgenommen“, fasst der SPD-Abgeordnete seine Eindrücke zusammen.

Auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern produziert das Unternehmen an der Ardeyer Straße Stahldrähte für die Speichen-, Seil-, Federn- und Polsterfedernindustrie. Denn ob Zahnspange, Fahrradspeiche, Bürste, Kranseil oder Polsterfeder – Draht ist ein Produkt, das uns im Alltag überall begegnet. Es  wird nicht nur in der Industrie verwendet, sondern beispielsweise auch in der Medizintechnik oder der Kunst.

Dabei sei die Konkurrenz in der Branche groß, sagt Hans-Joachim Kläs. Er erläuterte Oliver Kaczmarek die Ausgangslage für das Unternehmen und verband das mit dem Hinweis auf politische Handlungsfelder, denn man kämpfe in Europa gegen subventionierten Stahl, subventionierte Energie und nicht zuletzt gegen subventionierte Transportkosten.  Da spiele schließlich das Qualitätsniveau eine entscheidende Rolle, sagt der Geschäftsführer. Seit Jahren vertrauten Stammkunden, viele kommen aus Deutschland, auf die Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte aus Fröndenberg.

„Der Standort ist uns wichtig“, freute sich auch Bürgermeister Friedrich Wilhelm Rebbe ob dieser Schilderungen. Für die Kommune sei er „überlebenswichtig.“  Mit dem Ausbau des Werkes im vergangenen Jahr habe das Unternehmen überdies dokumentiert, dass man den Standort stärken wolle. Der Drahtwerke-Geschäftsführer lobte an dieser Stelle die „hervorragende Zusammenarbeit“ mit der Stadt. Dies bestätigt einen Eindruck, den Oliver Kaczmarek schon bei anderen Betriebsbesuchen mitgenommen hat: die Rathäuser und die Wirtschaftsförderung bemühen sich, flexibel und schnell auf die Anforderungen der Wirtschaft in der Region einzugehen, damit Arbeitsplätze dauerhaft gesichert werden können. „Von Bürokratie kann man in Fröndenberg nun wirklich nicht sprechen“, so Oliver Kaczmarek

Darüber hinaus diskutierte man in der Runde auch die Logistik für die Unternehmen. Allein ins Drahtwerk kommen monatlich 2000 Tonnen Stahl, 2000 Tonnen verlassen es wieder. Das seien 160 Lkw, die über die Straßen rollten und den Fröndenbergern wenig Freude bereiteten, erklärte Kläs. Warum, so der Unternehmer, könne man die Güter nicht auf die Schiene bringen? Hier diskutierte man verschiedene Lösungsoptionen, und Oliver Kaczmarek versprach dem Unternehmer, er werde die Anregung aufgreifen und in Berlin einbringen.

 

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Im Bild (v.l.n.r.): Oliver Kaczmarek, Friedrich Wilhelm Rebbe (Bürgermeister von Fröndenberg), Drahtwerke-Produktionsleiter Heiko Riedel, Geschäftsführer Hans-Joachim Kläs und Herbert Ziegenbein, Fröndenberger SPD-Ratsmitglied.